Starkenburger Echo 02.11.2021
Wintersport - Corona gefährdet abermals die vom Verein organisierten Wintersporturlaube / Bereits im vergangenen Jahr mussten alle geplanten Programmpunkte des Clubs ausfallen
Heppenheimer Skiclub hofft auf viele Abfahrten
VON JULIA KÜHHIRT
Vorsitzender Karl-Heinz Dambier spürt zwar eine corona-bedingte Zurückhaltung bei den Skifans, doch er hofft auf viele Reisen bzw. Fahrten mit dem Skiclub. © SASCHA LOTZ
Heppenheim. Für Liebhaber des Wintersports wie den Mitgliedern des Heppenheimer Skiclubs bedeutet die kalte Jahreszeit vor allem eines: endlich wieder Skifahren.
Mit dem Lift geht es hoch in Richtung Gipfel. Oben angekommen, haben Ski- und Snowboardfahrer eine traumhafte Aussicht auf die Berge, das Tal und die weiße Schneelandschaft. Bei jedem Schritt im Schnee knarzt es unter der Sohle. Eine kalte Brise weht um die Ohren. Der Schnee glitzert in der Sonne. Perfekte Bedingungen für eine Abfahrt auf Skiern oder dem Snowboard. Anschließend wird etwa in einer Almhütte eingekehrt und zu Schlagerhits in der Après-Ski-Bar getanzt.
Saisoneröffnung abgesagt
Der Heppenheimer Skiclub organisiert jedes Jahr mehrere Skireisen in die deutschen Alpen, nach Österreich, Südtirol und sogar nach Kanada. Doch wegen der Corona-Pandemie mussten im letzten Jahr alle Programmpunkte ausfallen. Und auch in dieser Saison stehen sie durch steigende Corona-Zahlen und Lockdowns, wie es gerade in Österreich der Fall ist, auf der Kippe.
Für den Winter 2021/22 stehen 14 Reisen auf dem Skiclub-Plan. Die Saisoneröffnungsfahrt sollte eigentlich schon nächste Woche im Tiroler Stubaital sein. „Wegen des Lockdowns in Österreich haben wir die Saisoneröffnung aber bereits abgesagt“, erklärt der Vereinsvorsitzende Karl-Heinz Dambier.
2 G-Regel für alle Teilnehmer
Die Vereinssitzung wurde um eine Woche verlegt, in der Hoffnung, dass dann den Fahrten nach Österreich nichts mehr im Wege steht. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik in Deutschland, Österreich und weiteren Ländern mit Skigebieten entscheidet. Der bundesweite Lockdown in Österreich wurde bis zum 11. Dezember verlängert. Skigebiete dürfen zwar trotz Ausgangssperren öffnen, Hotels und Gastronomie sind allerdings geschlossen.
Ob die restlichen Heppenheimer Skireisen stattfinden können, ist noch unklar. „Wir müssen abwarten, wie die Dinge sich entwickeln und auf Sicht fahren“, meint Axel Künkeler, Pressewart des Skiclubs. Weiter habe sich der Verein schon bei der Planung im Sommer corona-bedingt auf die 2 G-Regel bei Skireisen festgelegt. Nur Geimpfte und Genesene dürfen also mitfahren.
„Für den Verein ist das alles nicht einfach. Man steckt viel Arbeit in die Planung und jetzt hoffen wir einfach, dass es dieses Jahr klappt“, so Karl-Heinz Dambier.
Lockdown in Österreich
Neben dem Vorsitz beim Skiclub betreibt Dambier noch ein Skiservice- und Verleihgeschäft in der Kreisstadt. Der Laden sei so umgestaltet worden, dass nun mehr Platz sei. Die Nachfrage sei jedoch durchwachsen. Laut Dambier könnten es mehr Kunden sein, derzeit halten sich nicht mehr als zwei, drei Personen gleichzeitig im Raum auf.
Der Lockdown in Österreich ist zwar ein Grund aber kein Hindernis, um in den Skiurlaub zu fahren. „Die Leute nehmen 2 G oder 2 G plus in Kauf und buchen ihre Reisen in die Schweiz oder Südtirol um. Sie wollen einfach Skifahren“, erzählt Dambier.
Skispaß für Jung und Alt
„Da Skifahren an der frischen Luft stattfindet, ist das Infektionsrisiko auf der Piste gering“, so Künkeler. Zusätzlich gelten bestimmte Hygieneregeln in Skigebieten wie 2 G oder 3 G und Maskenpflicht im Lift. Bei ihren Fahrten mit den Reisebussen muss jeder Teilnehmer ein bestimmtes Einreiseformular dabei haben. In den Hotels ist der Skiclub meist unter sich.
Die Teilnehmerliste schwankt je nach Fahrt zwischen 20 und 40 Personen. Fast alle Reisen sind ausgebucht, oder es sind nur noch wenige Plätze frei.
Ob eine Familienfahrt nach Zell am See, die „Frauenpower-Tour“ in Ischgl oder die Bahnfahrt nach Oberstdorf – das umfangreiche Programm verspricht Skispaß nicht nur für Vereinsmitglieder, denn jeder Wintersportbegeisterte kann sich anmelden. Dabei verbringen die Teilnehmer entweder ein verlängertes Wochenende oder eine ganze Woche in den Skigebieten. „Wir bieten derzeit auch Skigymnastik an. Das wird sehr gut angenommen“, berichtet Karl-Heinz Dambier.
Sehnsucht ist groß
Trotz der ungewissen Lage lässt sich der Skiclub nicht unterkriegen: „Der Verein ist jedenfalls positiv eingestellt. Es bringt ja jetzt nichts, so negativ zu denken“, sagt der Vorsitzende. Die Sehnsucht nach der wahrscheinlich ersten Talabfahrt seit fast zwei Jahren ist groß. Ob die Mitglieder des Skiclubs ihre geplanten Reisen antreten können, hängt dieses Jahr allerdings erneut von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab. jk/ü
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